Praxisbeispiele

Graffiti-Kunstwerke mit Botschaft

Jugendliche in Ratzeburg werden politisch und kreativ

In Ratzeburg können aktuell Kunstwerke mit wichtigen Botschaften bestaunt werden. Der ansässige Jugendmigrationsdienst startete im Rahmen des Programms Respekt Coaches mit 14 Schülerinnen und Schülern aus Ratzeburg und Mölln ein spannendes Graffitiprojekt: fröhlich, munter, bunt und mit eifrigen gesellschaftspolitischen Diskussionen schufen junge Menschen beeindruckende Werke zu globalen Themen.

Mehrere Jugendliche stehen zwischen ihren Graffitis.
Mit Themen wie Rassismus, Body Shaming und Massentierhaltung beschäftigen sich die Jugendlichen zunächst theoretisch, bevor sie dazu künstlerisch aktiv wurden.

Jungen Menschen zuzuhören, sie in ihrer Meinung, ihren Interessen und Bedarfen ernst zu nehmen und sie zu motivieren, diese nach außen zu tragen, war René Behnk und Christian Klingbeil bei der Umsetzung des Projektes ein Anliegen. Die beiden sind als Respekt Coaches des Jugendmigrationsdienstes (JMD) Ratzeburg für die Jugendlichen da und arbeiten immer wieder kreativ mit ihnen zusammen. In dem Graffitiprojekt haben sie die Schülerinnen und Schüler nicht nur motiviert und sie in ihren Ideen bestärkt, sondern ihnen auch die Geschichte der Graffitikunst und Spraytechniken vermittelt. So wurde den jungen Menschen ermöglicht, ihre Themen und Botschaften auf einer künstlerischen Ebene mitzuteilen.

Zu den selbstgewählten Themen gehörten: Massentierhaltung, Body Shaming, Respekt – Fair Play, sexuelle Vielfalt, Zusammenhalt, Freiheit sowie struktureller Rassismus. Diese aktuellen Themenbereiche arbeiteten die Jugendlichen gemeinsam auf und sprayten sie jeweils in Zweier- und Dreiergruppen künstlerisch auf quadratische Wände.

 

Jugendliche stehen neben ihren erstellten Graffitis.

Sieben beeindruckende Graffiti-Kunstwerke schufen die Jugendlichen in kürzester Zeit.

 

Dabei entstanden insgesamt sieben Bilder in der Größe 1,50 x 1,50 Meter mit modernen, abstrakten und plakativen Motiven. „Damit die fertigen Kunstwerke auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sollen sie demnächst im Rahmen von Ausstellungen präsentiert werden“, so Respekt Coach René Behnk.

 

Wertvolle Erfahrung zu Engagement und Kreativität

An dem Workshop nahmen Jugendliche aus allen Schulformen und unterschiedlichen Altersgruppen teil. Sie wollen sich nun im Anschluss an das Projekt weiterhin in den Kinder- und Jugendeinrichtungen Gleis 21 und Stellwerk, an denen der JMD Ratzeburg angesiedelt ist, treffen und sich für gesellschaftspolitische Themen stark machen. Die Respekt Coaches des JMD René Behnk und Christian Klingbeil stehen ihnen dabei weiter zur Seite und fördern durch die Treffen und Aktionen eine aktive Auseinandersetzung mit diesen Themen und darüber hinaus eine offene Diskussionskultur und ein respektvolles Miteinander.

Durch das Graffitiprojekt konnten alle Teilnehmenden zudem die wertvolle Erfahrung machen, dass Kunst die Chance schafft, Barrieren abzubauen, Menschen zusammenzuführen und dabei jede Menge Spaß zu erleben. So weist auch das Motto „Wir sind #zukunftsrelevant“, unter dem das Projekt stattfand, darauf hin, wie wichtig die Arbeit mit jungen Menschen ist, insbesondere in Krisenzeiten.

Das Motto ist Thema einer bundesweiten Initiative der evangelischen Jugendsozialarbeit. Sie ist ein Aufruf dazu, kreative Angebote in Zeiten von Corona zu gestalten – denn trotz allem kann und soll auch dieser Sommer aktiv, fröhlich und bunt werden.

 

 

 

Die Graffiti-Ergebnisse

Ein Beitrag von:
JMD Ratzeburg / Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Veröffentlicht: 17.09.2020

Beitrag teilen / drucken: