Feministisches Kunstprojekt
JMD Respekt Coaches zeigt Online-Ausstellung zu Schweinfurter Frauenwochen
Schülerinnen der siebten und achten Jahrgangsstufe diskutierten im Rahmen der 30. Schweinfurter Frauenwochen über feministische Themen, eigene Erfahrungen sowie Wünsche und Forderungen an die Gesellschaft. Dazu gestalteten sie Kunstwerke, die nun in einer Online-Ausstellung zu sehen sind.
Vom 4. bis 27. März laufen die 30. Schweinfurter Frauenwochen, organisiert vom Frauenplenum. Über drei Wochen hinweg sind 30 Veranstaltungen geplant, die alle im Zeichen der Gleichstellung der Frauen in der Gesellschaft stehen. Den Beginn machen am ersten Tag eine Stadtrallye, Gottesdienste zum Weltgebetstag und eine feministische Online-Kunstausstellung junger Frauen.
Die von Verena Meisel und Patrick Möhler initiierte und umgesetzte Kunstausstellung feiert bei den diesjährigen Frauenwochen ihr Debüt. „Wir wollen den Mädchen ein Stimme verleihen", erklärt Möhler die Intention dieser Kunstausstellung, die online seit dem 4. März über einen QR-Code auf der Broschüre zu den Schweinfurter Frauenwochen verfügbar ist, auch nach Ende der Frauenwochen.
Ausstellung im Rahmen von JMD Respekt Coaches
Beide Initiatoren sind Teil des Programms Respekt Coaches der Jugendmigrationsdienste des Paritätischen Wohlfahrtsverbands in Schweinfurt. Im Rahmen des Bundesprogramms werden unter anderem Workshops an Schulen im Bereich der Demokratieförderung und Persönlichkeitsstärkung organisiert und finanziert sowie zahlreiche Angebote zu den Themen Demokratie, Respekt und Toleranz durchführt. Im Rahmen des Programms finden mit Meisel und Möhler an der Frieden-Mittelschule in Schweinfurt und der Mittelschule in Sennfeld freiwillige Angebote in der siebten und achten Jahrgangsstufe statt, bei denen die genannten Themen besprochen werden.
Innerhalb dieser Kurse sind alle Kunstwerke entstanden, die auf der Webseite www.feministisches-kunstprojekt.de ausgestellt werden. Zu Beginn diskutierten die Teilnehmerinnen zusammen mit ihren Betreuenden verschiedene Fragen. Beispielsweise was Feminismus für sie bedeutet oder auch was sie gerne ändern würden, wenn sie könnten. Anschließend gestalteten die Mädchen zu den diskutierten Themen die Ideen.
„Die Mädchen haben sich sehr darauf gefreut, dass ihre Kunstwerke auch außerhalb der Schule Beachtung finden", sagt Meisel. Insgesamt sind 28 Kunstwerke entstanden, davon 26 von Mädchen an der Frieden-Mittelschule. Die meisten davon in Einzelarbeit, während die beiden Werke der Mittelschule Sennfeld eine Gruppenarbeit von jeweils vier Mädchen darstellen.
Die Respekt-Coaches-Mitarbeitenden Patrick Möhler und Verena Meisel sind stolz auf die Arbeiten der Schülerinnen.
Wichtige Botschaften in den Kunstwerken
Die entstandenen Bilder unterteilten Meisel und Möhler anschließend für die Webseite in vier Rubriken. „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" ist eine, in der die Wünsche und Forderungen an die Gesellschaft aufgezeigt werden. So wird in einigen dieser Bilder das Thema Freiheit aufgegriffen. Andere Bilder fordern Frauen auf, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen, unter anderem mit der Bildüberschrift „Frau sein = Icon sein".
Eine weitere Kategorie heißt „Die wirklich wichtigen Dinge". Hier stellen die Mädchen Zukunftsvisionen und Werte dar, die ihnen wichtig sind, wie Freundschaft oder Familie. Eine Gruppe der Mittelschule Sennfeld kam durch das Projekt auf die Idee, eine Wohngemeinschaft gründen zu wollen, welche sie später als Kunstwerk darstellte.
In der dritten Kategorie, „Mein Körper gehört mir", wird das Problem von sexuellen Übergriffen gegen Frauen angesprochen. In der letzten Rubrik „You go girl!" haben viele Mädchen den Hashtag #girlssupportgirls genutzt, um dazu aufzurufen sich gegenseitig zu unterstützen.
Themen sind in den Klassen bekannt
„Sexuelle Aufklärung geht in den Schulen häufig unter, sodass die Mädchen nicht immer einordnen können, was zum Beispiel in einer Beziehung okay ist und was nicht“, erzählt JMD-Mitarbeiterin Verena Meisel aus dem Programm Respekt Coaches. In ihren Mädchengruppen hätten sich die Themen sexualisierte Gewalt und Belästigung immer wieder durchgezogen.
Der Wunsch, diese künstlerisch zu bearbeiten, kam auch von den Schülerinnen selbst. Anders als im gewöhnlichen Kunst-Unterricht gab es keinerlei Vorlagen oder Vorgaben. „Wir haben ihnen gesagt: Ihr könnt malen, was ihr möchtet. Das war erst mal neu, aber die Mädchen haben sich gefreut, ganz frei gestalten zu können und sich auszuprobieren.“
Verena Meisel ist nicht nur stolz auf die Ergebnisse der Schülerinnen, sie ist auch froh darüber, dass mit dem Kunstprojekt auch jüngere Stimmen im Rahmen der 30. Schweinfurter Frauenwochen abgebildet werden.
Der Original-Artikel ist zuerst erschienen unter mainpost.de und wurde für die Website www.jmd-respekt-coaches.de leicht angepasst.
- Zur Online-Ausstellung: www.feministisches-kunstprojekt.de
- Zum Jugendmigrationsdiensten Schweinfurt (Der Paritätische, Landesverband Bayern e.V., Bezirksverband Unterfranken)
- Mehr über die Jugendmigrationsdienste
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